Bewertung von DNA-Untersuchungsergebnissen aus der Sicht von Gerichten und Sachverständigen: Wie viel von unserer Wahrnehmung können wir «für wahr nehmen»?
Inhalt
- I. Einleitung
- II. Standardisierung der Analytik
- III. Befund und tatsächliche Übereinstimmung: Möglichkeit falsch-positiver Untersuchungsergebnisse
- IV. Konzeptualisierung und Formulierung des abstrakten Beweiswertes
- V. Wahrscheinlichkeit eines falsch-positiven Befundes: Einfluss auf den abstrakten Beweiswert
- VI. Fehlinterpretation der Wahrscheinlichkeit eines falsch-positiven Befundes
- VII. Rolle und Verständnis von Anfangswahrscheinlichkeiten
- VIII. Bedeutung und Realitätsbezug von berechneten Zahlenwerten
- IX. Tatbezug der Spur und Hypothese der Spurengeberschaft
- X. Notwendigkeit eines logisch argumentierten Ansatzes
I. Einleitung
In seiner Entscheidung vom 21. Januar 2009 äussert sich der BGH zur Beweiswürdigung bei einer DNA-Analyse.1 Danach kann das Ergebnis einer DNA-Analyse für die tatrichterliche Überzeugung ausreichen, wenn sich der Seltenheitswert im Millionenbereich bewegt und die Berechnungsgrundlage den von der Rechtsprechung des BGH aufgestellten Anforderungen entspricht. Ergänzend zur Antragsschrift…
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