Sieben enttäuschte Hoffnungen?
Zur statistischen Überprüfung der realen Folgen der AT-Revision
Inhaltsübersicht
- I. Die angestrebten Ziele der AT-Revision 2007
- II. Die sieben Hoffnungen im Spiegel empirischer Befunde: Was ist passiert?
- 1. Verdrängung kurzer Freiheitsstrafen als kriminalpolitischer Meilenstein
- 2. Etablierung der Geldstrafe als wichtigste Sanktion
- 3. Flexibilisierung durch Erweiterung des bedingten und Einführung des teilbedingten Strafvollzugs
- 4. Erhöhung der «Artenvielfalt» durch Einführung der gemeinnützigen Arbeit als Hauptstrafe
- 5. Entlastung der Vollzugseinrichtungen
- 6. Bessere Verankerung rechtsstaatlicher Grundsätze im Massnahmenrecht
- 7. Erhöhung der öffentlichen Sicherheit durch Verwahrungen
- III. Die Re-Revision: letzte Rettung oder verfrühter Tatendrang?
- IV. Fazit: Einsicht, Akzeptanz und neue Hoffnung
I. Die angestrebten Ziele der AT-Revision 2007
Seit dem 1. Januar 2007 ist die bisher umfassendste Totalrevision des Allgemeinen Teils des StGB in Kraft. Deren Vorgeschichte ist lang und deren Inhalt Resultat langatmiger und intensiver Debatten. Der Bundesrat hatte bereits 1983 erstmals Anstoss zur Erarbeitung eines Vorentwurfes gegeben. Der von Hans Schultz vorgelegte Entwurf1 wurde von einer 30-köpfigen…
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